Lev Razumovsky (1926 – 2006) überstand die Blockade Leningrads, kam im Alter von 17 Jahren an die Front, wurde 1944 in Finnland verwundet und verlor seinen linken Arm. Ein Jahr später begann er dennoch an der Leningrader Hochschule für angewandte Kunst ein Studium der Bildhauerei. Die Schrecken des Krieges und der heldenhafte Kampf der Roten Armee wurden für ihn ein künstlerisches Grundthema seines Lebens. Darüber hinaus war er als Gestalter von Kinderspielzeug ein Wegbereiter der Moderne. Für Produktionsbetriebe in Leningrad und Moskau schuf er liebenswerte und funktional durchdachte Spielfiguren. Lev Razumovsky war es auch, der einige seiner Studienfreunde als Spielzeuggestalter um sich sammelte. Die Spielwarenindustrie bot den jungen Leuten ein verlässliches Einkommen und zudem gestalterische Freiräume, in welchen sie jenseits von lebensechten Lenin- und Stalinbüsten eine eigene, zeitgemäße Formsprache entwickeln konnten.